Ayurveda Heilpflanzen
Amla/Amalaki – Emblica officinalis:
Die Medizin wird aus den Früchten und Samen des Amla-Baumes gewonnen. Amla ist ein sehr wirkungsvolles Verjüngungs- und Aufbaumittel und wirkt sattvisch. Es enthält einen hohen Anteil an hitzebeständigem Vitamin C! Amla ist der Hauptbestandteil des Chyavanprashs bzw. Amla-Kräutermuses (sollte in keinem Haushalt fehlen).
Amla hat alle Geschmacksrichtungen (Rasa) außer salzig, hat eine kühlende Wirkung (Virya), einen süßen Vipak und schwere, trockene und scharfe Eigenschaften (Gunas). Amla reduziert alle drei Doshas und gleicht sie so aus.
Amla wirkt verjüngend, hirn- und nervenstärkend, blutbildend, Ojas verstärkend, abwehrsteigernd, blutreinigend, entzündungshemmend, haut- und haartonisch, stärkt das Zahnfleisch.
Amla wird eingesetzt bei allgemeiner Schwäche, Anämie, Herzschwäche/Altersherz, zur Steigerung der Abwehr, bei Fieber und Infekten, Asthma, Husten, Nervenleiden, Kopfschmerz, Konzentrationsschwäche, schwacher Verdauung, Lebererkrankungen, Diabetes und Hautkrankheiten.
Amrita oder Guduci – Tinospora cordifolia:
Amrit bedeutet im Sanskrit „Nektar der Unsterblichkeit“. Dies sagt sehr viel aus über den Wert dieser Heilpflanze für die Medizin. Von den Pflanzen werden die Stengel und Wurzeln verwendet.Amrita hat einen herb-bitteren Geschmack (Rasa), wirkt erhitzend (Virya) und hat einen süßen Vipak. Ihre Eigenschaften (Gunas) sind schwer und ölig. Amrita reduziert alle 3 Doshas und hat dadurch eine ausgleichende Wirkung. Sie hat jedoch eine speziell reduzierende Wirkung auf Pitta, wodurch sie fiebersenkend wirkt. Ihre Hauptwirkung ist entzündungshemmend, verdauungsfördernd, verjüngend und blutreinigend, wodurch sie eine hervorragende Rasayana-Medizin darstellt. Desweiteren vermehrt sie die Muttermilch. Amrita wird eingesetzt bei chronischem Fieber, bei Gicht und Poliarthritis, Hepatitis und Bronchitis und Husten, Gastritis, aber auch zur Regeneration und bei Nahrungsmittelallergien.
Arjuna – Terminalia arjuna:
Das Arzneimittel Arjuna wird aus der Rinde und den Früchten eines in Indien weit verbreiteten Baumes gewonnen. Es handelt sich dabei um ein gutes Herz- und Blutdruckmittel.
Arjuna hat einen herben Geschmack (Rasa), wirkt kühlend (Virya), hat einen scharfen Vipak und ist von leichter und trockener Eigenschaft (Guna). Arjuna reduziert Pitta und Kapha.
Arjuna wirkt herzstärkend, blutdrucksenkend, zusammenziehend und ist daher auch blutstillend, entgiftend, antidiabetisch, senkt Fieber und heilt Knochenbrüche und Geschwüre.
Arjuna wird eingesetzt bei Bluthochdruck, Angina Pectoris, Herzrhythmusstörungen und Herzklopfen, konoraren Herzbeschwerden, inneren Blutungen, Quetschungen, Diabetes und Knochenbrüchen und dunklen Hautflecken.
Ashoka – Saraca indica:
Die Medizin wird aus der Rinde, den Samen und Blüten des Ashokabaumes gewonnen. Ashoka ist ein hervorragendes Mittel für Frauenleiden. Ashoka hat einen herben und bitteren Geschmack (Rasa), eine kühlende Wirkung (Virya), einen scharfen Vipak und ist von leichter und trockener Eigenschaft (Guna). Ashoka reduziert Pitta und Kapha.
Ashoka wirkt schmerz- und blutstillend, beruhigend auf Nerven, menstruationshemmend, krampf- und spannungslösend bei Regelstörungen und -beschwerden, entzündungshemmend sowie stuhlbindend.
Ashoka wird eingesetzt bei allen Störungen und Beschwerden der Menstruation, Problemen der Wechseljahre, Senkung der Gebärmutter, PMS (Prämenstrualem Syndrom), hormonell bedinger Depression. Ashoka darf Schwangeren nicht gegeben werden!
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Ashwagandha – Withania somnifera:
Die Medizin wird aus den Wurzeln und Blättern eines kleinen Busches gewonnen. Es handelt sich um ein gutes Rasayana-Aufbaumittel für Vata-Konstitutionen und wirkt stabilisierend bei Streßsituationen. Ashwagandha hat einen süßen, bitteren und herben Geschmack (Rasa), eine erhitzende Wirkung (Virya), einen süßen Vipak und leichte, ölige Eigenschaften (Guna). Ashwagandha reduziert Vata und Kapha.
Ashwagandha wirkt Ojas-vermehrend, abwehrsteigernd, verjüngend, blutreinigend, entzündungs-hemmend, nährend und aufbauend, wundheilend, blutdrucksenkend, hirn- und nervenstärkend.
Ashwagandha wird eingesetzt bei Auszehrung, Müdigkeit, sexueller Schwäche und Impotenz, Bronchialasthma, vatabedingten Herzstörungen, Immunschwäche, multipler Sklerose, Verletzungen und Wunden, Arthritis, Allergien, depressiver Schwäche, Störung im Urinfluß. Ashwagandha ist das beste Aufbaumittel für Vatakonstitutionen. Hier besonders wirksam: Ashwagandha mit Milch, Rohrzucker, Honig, Pippali und Basmatireis.
Äußerlich wird eine Paste mit Ashwagandha und Honig bei Lähmung verwendet.
Atmagupta /Kapikacchu – Mucuna pruriens:
Die Medizin wird aus den Samen, Früchten und Wurzeln eines tropischen Strauches gewonnen. Es ist ein gutes Aphrodisiakum. In Indien ist Atmagupta auch unter den Namen Kapikacchu bekannt. Atmagupta hat einen süßen und bitteren Geschmack (Rasa), eine erhitzende Wirkung (Virya), einen süßen Vipak und ist von schwerer und öliger Eigenschaft. Atmagupta verstärkt alle Doshas, am stärksten jedoch Pitta und Kapha.
Atmagupta wirkt muskelaufbauend, aphrodisierend, menstruationsfördernd, diuretisch, nerventonisch, antidepressiv.
Atmagupta wird eingesetzt bei Spermamangel, Impotenz, Zittern, Parkinson, Gesichtslähmung, Vata-bedingter Störung des Nervensystems.
Bala – Sida cordifolia:
Die Medizin wird hauptsächlich aus den Wurzeln, aber auch aus den Zweigen, Blättern und Samen eines Malvenstrauches gewonnen. Bala ist ein gutes Rheumamittel, aber auch ein Rasayanamittel für Vata-Konstitutionen. Bala hat einen süßen Geschmack (Rasa), eine kühlende Eigenschaft (Virya), einen süßen Vipak und schwere, ölige und schleimende Eigenschaften (Gunas). Bala reduziert Pitta und Vata und vermehrt Kapha und Ama (bei zuviel). Bala wirkt abwehrsteigernd, vermehrt Shukra und Ojas, verzögert den Alterungsprozeß, ist herzstärkend, antibakteriell, antiviral, antifungizid, mild abführend, krampflösend. Es ist ein Stärkungsmittel bei Vataproblemen und Rasayana für Muskelgewebe.
Bala wird eingesetzt bei Rheuma, neurologischen Erkrankungen, Lähmung, Candida, Auszehrung, Ödemen, Genitalherpes, Krankheitsanfälligkeit und Fieber.
Bhringaraj – Eclipta alba:
Die Medizin wird aus einer kleinen Pflanze gewonnen. Es werden alle Teile verwendet, die über dem Boden wachsen. Bhringaraj ist ein sehr gutes Mittel zur Stärkung der Leber und ein Rasayana für die Haut. Bhringaraj hat einen süßen, scharfen und bitteren Geschmack (Rasa), eine erhitzende Wirkung (Virya), einen scharfen Vipak und trockene und leichte Eigenschaften (Gunas). Bhringaraj reduziert Kapha und Vata.
Bhringaraj wirkt leberstärkend und fördert den Gallenfluß, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, regenerierend, auswurffördernd, wirkt verjüngend für Haut und Haare, hilft bei gesteigerter geistiger Tätigkeit.
Bhringaraj wird eingesetzt bei Gelbsucht, Leberzyrrhose, Leberschwäche, Blutarmut, Hauterkrankungen, Fieber, Schwindel, Bluthochdruck, Kopfschmerz.
Äußerlich als Paste bei Kopfschmerz, bei Hauterkrankungen und Insektenstichen, als Haartonikum wird der Saft oder der Pflanzenauszug verwendet. Vorsicht! Zu hohe Dosierung führt zu Übersäuerung, Durchfall und Herzenge.
Brahmi – Bacopa monniera:
Die Medizin wird aus einer kleinen Pflanze, die dicht am Boden wächst, gewonnen. Es wird die ganze Pflanze (Stengel, Blätter, Wurzeln) verwendet. Brahmi ist ein ausgezeichnetes Hirntonikum und verstärkt Gedächtnis, Intellekt und Sinnesfunktionen. Brahmi ist das indische Wassernabelkraut. Es gibt jedoch auch ein einheimisches Nabelkraut, das ähnliche, jedoch schwächere Wirkungen aufweist.
Brahmi hat einen süßen und bitteren Geschmack (Rasa), eine kühlende Eigenschaft (Virya), einen süßen Vipak und leichte Eigenschaften (Gunas). Brahmi reduziert Vata und Kapha. Brahmi wirkt hirntonisch, stärkt Geist und Intelligenz, ist beruhigend, herzstärkend, blutreinigend, entzündungshemmend, entgiftend, entwässernd, schmerzstillend und fiebersenkend.
Brahmi wird eingesetzt bei Nervosität, Vergeßlichkeit, Streß, Herzleiden, Angstneurosen, Hysterie, Epilepsie, mentaler Blockade, Depression, Altzheimer, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Gallenstörung. Brahmi ist ein hervorragendes Rasayana (Aufbaumittel) für das Gehirn.
Gokshura – Tribulus terrestris:
Die Medizin wird einer dornigen Kletterpflanze gewonnen, vor allem aus den Früchten und Wurzeln. Gokshura ist ein gutes Nierenmittel und ein gutes Diuretikum, das keine Nebenwirkungen zeigt. Gokshura hat einen süßen Geschmack (Rasa), eine kühlende Eigenschaft (Virya), einen süßen Vipak und schwere, ölige Eigenschaften (Gunas). Gokshura reduziert Vata und Pitta.
Gokshura wirkt diuretisch, löst Nieren- und Blasensteine, ist aphrodisierend, samenvermehrend, nervenstärkend, blutstillend, entzündungshemmend. Gokshura hat sattvische Eigenschaften. Gokshura wird eingesetzt bei Blasenentzündung, urogenitalen Erkrankungen, Harnblutung, Harnverhalten, Diabetes, Polyarthritis, Neuritis, Neuralgien, Muskelschmerzen, Asthma und Herzschwäche. Äußerlich als Einlauf mit Öl bei Blähungen und Verstopfungen.
Guggulu – Commiphora mukul:
Die Medizin wird aus dem Harz des indischen Myrrhebaumes gewonnen. Guggulu ist das Rheuma- und Blutreinigungsmittel Nr. 1 in der ayurvedischen Medizin.
Guggulu hat einen scharfen, bitteren und herben Geschmack (Rasa), eine erhitzende Wirkung (Virya), einen scharfen Vipak und leichte, trockene, rauhe und scharfe Eigenschaften (Gunas). Guggulu reduziert alle Doshas.
Guggulu wirkt blutreinigend, durchblutungsfördernd, Ama-reduzierend, verdauungsfördernd, fettabbauend, erhitzend, aber entzündungshemmend, desinfizierend, verjüngend, senkt Cholesterinspiegel, „kratzt“ klebrige Ablagerungen aus Dhatus und Shrotas und regt den Leberstoffwechsel an.
Guggulu wird eingesetzt zur Blutreinigung, bei Rheuma, Ischias, Migräne, Lebererkrankung, Amabelastung, Würmern, Artheriossklerose, Lähmung, Drüsenentzündung, chron. Hauterkrankungen, Entzündung der Harnwege Ödemen, Wunden und Übergewicht. Es ist ein Rasayana für das Fettgewebe, das Herz und für Kapha-Konstitutionen. Vorsicht! Bei starker Pittakonstitution oder bei Hitze im Sommer sind allergische Reaktionen möglich, aber selten.
Haritaki – Terminalia chebula:
Auch hierbei handelt es sich um die Frucht eines Myrobalenbaumes. Er wächst in den Niederungen in ganz Indien. Er ist ein vorzügliches Stärkungsmittel (Rasayana) für Vata-Konstitutionen und ein gutes Verjüngungsmittel. Haritaki hat alle 5 Geschmacksrichtungen (Rasas) außer salzig (wie Amla), der unangenehme herbe Geschmack verdeckt leider die anderen Rasas. Haritaki hat eine erhitzende Wirkung (Virya), einen süßen Vipak und leichte, trockene Eigenschaften (Gunas). Haritaki reduziert alle drei Doshas.
Haritaki wirkt nerven- und gehirnstärkend, augenstärkend, herzstärkend, schleimreduzierend, antiasthmatisch, lindert den Hustenreiz, stärkt Rachen und Stimmbänder, ist abführend, speichelanregend, verdauungsfördernd, regt Leberstoffwechsel an, ist wurmtötend, aphrodisierend, harntreibend, entzündungshemmend (Niere und Blase), fiebersenkend, blutstillend, wundheilend, verjüngend, Ojas-stärkend, antibakteriell und -viral, stärkt Haare und Haut, öffnet die Shrotas (Körperkanäle), erleichtert die Ausscheidung von Mala, vermehrt die Dhatu (Gewebe). Es ist Rasayana (Stärkungsmittel) für das Fettgewebe. Haritaki wird eingesetzt bei Vata-Störungen des Nervensystems, Melancholie, Depressionen, Augenkrankheiten, Gicht und Rheumaschmerzen, Herzschwäche, Husten, Asthma, Heiserkeit, Schluckauf, Appetitlosigkeit, chron. Durchfall, Blähung, infektiöser Gelbsucht, Leber- und Milzschwäche, Verstopfung (nicht bei chron. Verstopfung), Nierensteinen, Sterilität, chron. Fieber, entzündlichen Hauterkrankungen, frühzeitigem Ergrauen der Haare, Wunden, Geschwüren, Blutungen, Entzündungen, Karies und Zahnfleischentzündung.
Vorsicht: Schwangere und sehr erregbare Pitta-Naturen dürfen nur sehr geringe Dosierung verwenden. Äußerlich: Bei nässenden Wunden und zum Zähneputzen kann das Pulver (Curna) verwendet werden.
Neem – Azadirachta indica:
Die Medizin wird aus den Blättern und aus der Rinde eines Baumes gewonnen. Neempulver oder -öl ist ein sehr gutes, äußerliches Desinfektionsmittel auch für Tiere. Die Hauptwirkung liegt in der Blutreinigung und Entgiftung. In Indien werden Neemzweige an einem Ende aufgefasert und als natürliche Zahnbürsten verwendet. Der Neembaum liefert auch ein gutes Pflanzenschutzmittel.
Neem hat einen herben, bitteren Geschmack (Rasa), eine kühlende Wirkung (Virya), einen scharfen Vipak und leichte, trockene Eigenschaften (Gunas). Neemblüten reduzieren Kapha, Blätter reduzieren Pitta und Öl verringert Vata.
Neem wirkt ausgezeichnet blutreinigend, entgiftend, desinfizierend, fiebersenkend, wundreinigend, juckreizstillend, entzündungshemmend, als Bittertonikum und heilt Hautkrankheiten.
Neem wird eingesetzt bei Hautkrankheiten, Geschwüren, Parasiten (Mensch und Tier), Diabetes, Gelbsucht, Fieber und Grippe. Neem ist ein gutes Wundmittel, reduziert exzessives Gewebe („wildes Fleisch“ und reduziert Narbenbildung). Alle Pflanzenteile gemischt. ergeben ein gutes Anti-Pittamittel.
Äußerlich als Zweige zum Zähneputzen, Neemöl bei Rheuma, Juckreiz und Hautreizungen.
Pippali – Piper longum:
Medizinisch werden die langen Fruchtkolben (frisch oder getrocknet) dieses Pfefferstrauches und die Samen verwendet.
Pippali hat einen scharfen Geschmack (Rasa), eine erhitzende Wirkung (Virya), einen süßen Vipak und leichte, ölige und scharfe Eigenschaften (Gunas). Pippali reduziert Vata und Kapha und erhöht Pitta.
Pippali wirkt nervenstimulierend, augenstärkend, verjüngend, antiseptisch, aufbauend, herzstärkend, antiasthmatisch, hustenreizlindernd, speichelanregend, magen- und verdauungstärkend, Ama-reduzierend, krampflösend, leicht abführend, harntreibend, aphrodisierend, samenbildend und -vermehrend, fiebersenkend, hauterwärmend, durchblutungsfördernd, blutreinigend und schmerzlindernd.
Pippali wird eingesetzt bei Konzentrationsschwäche, Herzschwäche, Husten, Asthma, Schnupfen, Schluckauf, Grippe, Erkältung, Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Blähung, Amabelastung, Schwellung der Milz, Impotenz, chron. Fieber, Rheuma, Gicht, Diabetes, Ischiasschmerz. Pippali ist Rasayana-Medizin für Atemwege und Lunge (TBC).
Vorsicht: bei erhöhtem Pitta (Entzündungen).
Bei Erkältung und zur Stärkung der Verdauung Trikatu (Pippali, Ingwer, schw. Pfeffer) verwenden.
Äußerlich: Bei Ischias Einreibung mit Senfsamenöl mit Pippali und Ingwer.
Shallaki – Boswellia serrata
Weihrauch
Hierbei handelt es sich um das Harz des Weihrauchbaumes. Shallaki hat eine vergleichbare Wirkung wie Guggulu. Da die Verfügbarkeit und die Qualität von Myrrheharz nicht mehr gewährleistet werden kann, wird in der ayurvedischen Therapie immer öfters auf Shallaki zurückgegriffen. Shallaki hat einen süßen, bitteren und herben Geschmack (Rasa), eine kühlende Wirkung (Virya), einen scharfen Vipak und schwere, ölige Eigenschaften (Gunas). Es reduziert Pitta und Vata.
Shallaki wirkt entzündungshemmend, antibakteriell, fungizid, beruhigend, schmerzlindernd, blutreinigend, herz- und hirnstärkend. Shallaki wird eingesetzt bei entzündlichem Rheuma, zur Wundheilung, Blutreinigung und Schmerzlinderung. Der Rauch von Weihrauch wird zur Linderung von Bronchialasthma inhaliert.
Shatavari – Asparagus racemosus:
Die Medizin wird aus einer Spargelart gewonnen, die in Höhe von über 1.000 Meter im Himalaya wächst. Es werden Blätter und Wurzeln verwendet. Shatavari ist ein hervorragendes Regenerationsmittel (Rasayana) bei Frauenkrankheiten. Shatavari hat einen süßen, bitteren Geschmack (Rasa), eine kühlende Wirkung (Virya), einen süßen Vipak und schwere, ölige und weiche Eigenschaften (Gunas). Es reduziert Vata und Pitta und verstärkt Kapha (Vorsicht bei Übergewicht und Amabelastung!).
Shatavari wirkt milchbildend, Ojas-vermehrend, stärkend für das Fortpflanzungsgewebe (Shukra und Arthav), gebärmutteraufbauend und -stärkend, hirn- und nerventonisch, herzstärkend, verjüngend, blutdrucksenkend, auswurffördernd, appetitanregend, harntreibend, abwehrsteigernd, entzündungshemmend und wundheilend.
Shatavari wird eingesetzt bei Menstruationsbeschwerden, PMS (prämenstrualem Syndrom), vaginalem Ausfluß, Unfruchtbarkeit, Gebärmuttersenkung, Impotenz, Erschöpfung, vorzeitigem Altern, Anämie, Übersäuerung des Magens (Mittel 1. Wahl). Es ist ein Rasayana für Rasa (Lymphe und Blutplasma) und Fortpflanzungsgewebe.
Tulasi – Ocimum sanctum:
Es werden die Blätter des Tulsi-Strauches verwendet. Dieser Strauch ist in Indien eine heilige Pflanze.
Tulasi hat einen scharfen und bitteren Geschmack (Rasa), eine erhitzende Wirkung (Virya), einen scharfen Vipak und leichte, trockene Eigenschaften (Guna). Es reduziert Vata und Kapha. Tulasi wirkt fiebersenkend, Agni anregend, herzstärkend, schleimlösend. Tulasi wird eingesetzt bei Erkrankungen der oberen Atemwege und Asthma, Fieber, zur Stärkung des Herzens und bei Hauptproblemen.
Da Tulasi eine sehr sanfte und feine Wirkung hat, ist es besonders bei Asthma und Husten bei Kindern zu empfehlen.
Vasaka – Malabarnuß – Adhatoda vasika:
Die Medizin wird aus den Wurzeln, Blättern und Blüten eines Strauches gewonnen, der an der Malabarküste und in niedrigen Lagen des Himalaya wächst. Vasaka ist ein gutes auswurfförderndes und krampflösendes (Husten)Mittel. Vasaka hat einen bitteren und herben Geschmack (Rasa), eine kühlende Wirkung (Virya), einen scharfen Vipak und leichte und trockene Eigenschaften (Gunas). Vasaka reduziert Kapha und Pitta. Vasaka wirkt schleimbildend, auswurffördernd, entzündungshemmend, schmerzstillend, harntreibend, antiseptisch, parasymphatikussenkend, blutreinigend und -stillend, krampflösend und wundheilend. Stärkt den Verstand. Vasaka wird eingesetzt bei Husten, Asthma, TBC, Grippe, Fieber, Erbrechen und Verletzungen. Achtung: Es darf Schwangeren nicht gegeben werden, da tonische Wirkung auf die Gebärmutter!
Wichtige Mischpräparate, die in der Ayurveda Medizin vielfach verwendet werden
Triphala – Mischung von 3 Früchten: Amla, Bibhitaki und Haritaki, zu gleichen Teilen:
Amalaki und Haritaki sind bei den Heilpflanzen ausführlich beschrieben und für Bibhitaki möchte ich im Anschluß eine kurze Beschreibung geben.
Triphala ist ein sehr wirksames Rasayana-Mittel. Amla ist ein Verjüngungsmittel für Pitta, Bibhitaki für Kapha und Haritaki für Vata. Es ist also ein vollkommenes Regenerations- und Verjüngungsmittel für alle drei Doshas. Triphala ist auch sehr wirksam, alle Doshas zu harmonisieren. Durch die Kombination der drei Mittel kommt die Wirkung der einzelnen Frucht stärker zum tragen, als wenn man sie einzeln verwendet.
Triphala hat alle Geschmacksrichtungen (Rasas) bis auf salzig, wirkt im Virya ausgleichend, hat einen süßen Vipak und leichte, trockene Eigenschaften (Gunas).
Triphala wirkt regenerierend, abwehrsteigernd, antidiabetisch, verdauungsfördernd, fördert den gesunden Haarwuchs, Intellekt und Sehkraft. Triphala hat eine leicht abführende Wirkung und hilft daher den Stoffwechsel und die Ausscheidung zu harmonisieren. Triphala hilft bei Kurzsichtigkeit, Ödem und besänftigt gereizte Schleimhäute. In Ausnahmefällen kann Triphala den Darm austrocknen und zu Verstopfung führen. Es ist daher bei Vata-Konstitutionen nur mit Vorsicht zu verwenden.
Bibhitaki – Terminalia bellirica:
Medizinisch wird die Frucht und das Öl aus den Samen dieses Myrobalenbaumes, der vor allem in den indischen Ebenen wächst, verwendet. Diese Frucht wirkt verjüngend und ist ein besonderes Stärkungsmittel (Rasayana) für Kapha und ein Darmreinigungs- und Stärkungsmittel. Bibhitaki gleicht alle Doshas aus.
Trikatu:
Es besteht aus der Mischung gleicher Anteile von Pippali, schwarzem Pfeffer und Ingwer. Er wird verwendet, um Agni und Pitta zu steigern. Zum Abnehmen wird die Verdauung mit Trikatu so gesteigert, daß Fett im Übermaß verbrannt wird. Trikatu-Tee mit Honig ist der ideale Trunk für Kapha. Trikatu kann für alle Arten von Verdauungsstörungen, Stoffwechselproblemen durch Mangel an Pitta und bei Kälte bzw. Erkältung gegeben werden. Trikatu beseitigt auch Blockaden in den Shrotas (Körperkanälen). Trikatu stärkt das Herz und den Kreislauf.
Trikatu ist das Mittel erster Wahl bei Ama-Belastung. Ingwer erhöht die Verdauung und den Stoffwechsel im allgemeinen, schwarzer Pfeffer verstärkt die Verdauung im Magen und Darm, während Pippali vor allem die Verdauung in den Geweben optimiert.
Hingvashtaka Churna:
Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus 8 Gewürzen, die eine Agni verstärkende Wirkung haben. Der Hauptbestandteil dieser Mischung ist Hing/Gelbwurz.
Hingvashtaka Churna hilft bei Blähungen, Verstopfung, Verdauungsschwäche und Amabelastung.
Da die Wirkung auf die ätherischen Öle der Gewürze beruht, sollte diese Gewürzmischung immer in Verbindung mit Ghee angewendet werden.
Dashamula Churna:
Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus 10 Wurzeln, die eine spezielle Vata reduzierende Wirkung haben. Dashamula Churna wird also zur Nervenberuhigung, bei Nervenschmerzen und bei Kopfschmerz sowie als Tonikum zur Stärkung des Körpers eingesetzt.
Dashamula kann auch als Vasti zur Harmonisierung von Vata, z. B. zur Schmerztherapie oder beim Pancha Karma eingesetzt werden.